Selbstzeugnisse der frühen Neuzeit
in der Herzog August Bibliothek

Diarium von Herzog August dem Jüngeren

Ergänzend zum Selbstzeugnis-Repertorium bietet der zweite Teil des Projektes die digitale Edition des Diariums von August dem Jüngeren, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg (1579-1666), dem Namensgeber der Herzog August Bibliothek (HAB), an. Diese Edition erschließt exemplarisch ein zentrales Selbstzeugnis des recherchierten Bestandes. Das Diarium umfasst knapp vierzig Lebensjahre des Herzogs, den Zeitraum von seinem Eintritt in die Universität bis zum Einzug in die Residenz Wolfenbüttel (1594-1635). Einblicke in die Interessen von August d. J. und vor allem auch Informationen zu seinem Beziehungs- und Wirkungskreis werden durch die Edition zugänglich gemacht.

Die Edition präsentiert das Tagebuch mit dem Originaltitel „Ephemerides. Sive Diarium", welches von August dem Jüngeren verfasst wurde. Es liegt im Handschriftenbestand der HAB als Autograph vor und wurde bisher weder vollständig transkribiert noch ediert. Das in der Forschungsliteratur oft als Reisetagebuch bezeichnete Diarium wird unter Beibehaltung des diaristischen Charakters und mit Blick auf innovative Darstellungs- und Editionsformen digital ediert. Durch die Einbindung des digitalen Faksimiles können je nach Fragestellung visuelle, autographe und typographische Merkmale des Textes untersucht werden. Im Kommentar werden u. a. die zahlreichen erwähnten Personen und Orte identifiziert sowie politische und private Ereignisse erläutert. Fremdsprachige Passagen werden mit Übersetzung präsentiert. Die weiteren editorischen Entscheidungen zur Textbearbeitung und -darstellung werden in den Editions- und Kodierungsrichtlinien erklärt.

Quellen und Literatur

Das Tagebuch

  • Herzog August der Jüngere von Braunschweig-Wolfenbüttel (1579-1666): Ephemerides. Sive Diarium (1594-1635). Herzog August Bibliothek, Signatur: Cod. Guelf. 42.19 Aug. 2°, Digitalisat

Weitere Quellen zur inhaltlichen Erschließung des Tagebuches

  • Drei dem Reisetagebuch beiliegende Briefe, davon zwei eigenhändig von Hz. August an Bernhard Rülow (Rostock 13.04.1594 und 24.11.1594) und ein Gegenbrief (22.10.1665), Digitalisat
  • „Des Herzogs August Verschickung auf Akademien und in die Fremde; die Wahl der Präzeptoren und Hofmeister und sein Aufenthalt zu Rostock und Tübingen, auch der von seinen älteren Brüdern Julius Ernst und Franz nach Absterben ihres Vaters unterhandelte brüderliche Vergleich und Regierungseinrichtung“ Niedersächsisches Landesarchiv - Staatsarchiv Wolfenbüttel: 1 Alt 22, Nr. 113
  • „Des Herzog August eigenhändig geführte Rechnung über die von seinen Handgeldern bestrittenen Ausgaben. Angefangen zu Dannenberg“ Niedersächsisches Landesarchiv - Staatsarchiv Wolfenbüttel: 1 Alt 22, Nr. 117
  • „Volrad v. Watzdorfs Rechnung über die zu Hzg. August d. J. Reisen und Aufenthalt zu Tübingen und Straßburg verwandten Gelder“ Niedersächsisches Landesarchiv - Staatsarchiv Wolfenbüttel: 1 Alt 22, Nr. 114
  • Kalender aus dem Jahr 1617 mit Notizen von Herzog August d. J. von Braunschweig-Wolfenbüttel, inhaltlich beziehen die Notizen sich auf einen Zeitraum von mindestens 1571-1663. Herzog August Bibliothek, Signatur: Cod. Guelf. 293.2 Extrav.
  • Zum Vergleich und zur Ergänzung der Jahre 1596-1598 kann das umfangreiche Tagebuch von Martin Crusius, der zusammen mit August Student in Tübingen war, herangezogen werden: Diarium Martini Crusii, hrsg. von Wilhelm Göz und Ernst Conrad, Tübingen 1927-1961.

Sekundärliteratur, die durchgängig herangezogen wurde

Zitierempfehlung

  • Selbstzeugnisse der Frühen Neuzeit in der Herzog August Bibliothek: Digitale Edition des Diariums von Herzog August dem Jüngeren. Hrsg. von Inga Hanna Ralle, Technische Konzeption und Begleitung durch David Maus, unter Mitarbeit von Jacqueline Krone. Gefördert durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Wolfenbüttel : Herzog August Bibliothek, 2015–2017. (= Wolfenbütteler Digitale Editionen; 1) DOI: 10.15499/edoc/ed000225