Familienchronik der Adelsfamilie Grabner aus Nürnberg, betreffend die Jahre 1305–1468 (Schreibweise und Lesung der römischen Ziffern bleibt unsicher). Von mindestens zwei verschiedenen Händen. Genealogische Notizen einer ersten Hand des Nürnberger Adelsgeschlechts Grabner auf 2r. Sterbe- und Gedenkbuch derselben Familie von anderer Hand der Jahre 1305–1468, nebst einzelnen geschichtlichen Notizen, wie z.B. zu einer Heuschreckenplage im Oktober 1376. Passionsgeschichte (8v–14v). Kalendendarium (15–20v). "Dez Heinrich Grabners seligen Salpuch (21–30v). Brief (Nürnberg, 05.12.1412) von Ritter Hans von Rosenberg, ab 1412 Reichsschultheiß von Nürnberg, auf Pergament (33r), den „Zuschatz“ von Sebolt Grabners Frau Barbara betreffend. Ein zweiter Brief (Nürnberg, 24. oder 25.07.1426) auf 34, die Ausstattung für Margarethe Grabner, Sebolts Tochter, Ulrich Kragen betreffend. Blatt 36 ist ein kleiner Zettel mit der Notiz: "Ulrich Haller. Ulrichen Hallers und der vorstmeissterin Elicher [...] Nam Katherina petter faltzner und der glabeyssin [...] und starb 1456 am Montag nach Obbe[...]. Von dem Graber kan ich nichtz finden."
In Ich-Form verfasste autobiographische Notizen, welche der Verfasser im Anschluss an eine Papstchronik (Originaltitel in der Handschrift: "hie hebt an die chronig wie vom gestift vn genant ist boreden vn vo allen päbsten wie lang ieglich den pabstlichen stul gesessen hat. vn von den [...] vn christere seynd vo Kaiser Karel dem grosen") notiert hat. Geburten und Hochzeiten gehören zu den Themen: "Item an einem samstag ze mitag ist der Sebastian geporn da man zalt von gotz gepurt aq cccc Lxv jar.". Am Ende befindet sich ein Gedicht: "hab got lieb vor allen dingen so mag dir nit misslingenn waz am mensch sain will vnd beginnen/ so sol es vor weislich/ besinen/ daz end vnd waz jm darnach gang es sey kurz oder lank".
Abschrift eines Pilgerberichtes von Felix Fabri, welcher mehrere Pilgerreisen unternahm und darüber schriftlich berichtete. Vgl. das digitale Repertorium "Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters".
In Ich-Form verfasster Pilgerbericht von Wilhelm Textor, hier in einer Abschrift vom Ende des 15. Jhds. Die Reise sowie das Ziel der Pilgerfahrt (1477-1478) werden ausführlich beschrieben. Reisestationen sind u.a. Venedig und Jaffa. Jerusalem und das Heilige Land werden im zweiten Teil des Berichtes genau beschrieben, dieser Teil ist etwas unpersönlicher gehalten. Auch Reisevorbereitungen und praktische Hinweise für Pilger finden Erwähnung.
In Ich-Form verfasster Bericht über die Pilgerfahrt nach Saint-Maximin-la-Sainte-Baume durch Süddeutschland, die Schweiz und Südfrankreich in den Jahren 1474-1475. Das Schriftbild deutet darauf hin, dass es sich um eine Abschrift handelt. Vergleiche zum Inhalt und zur Sekundärliteratur vor allem: www.digiberichte.de und das digitale Repertorium "Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters".
Im Anschluss an die Chronik des Stifts Quedlinburg der Jahre 972-1585 (Ir-65r) befinden sich auf 65v-75v annalistische und persönliche Aufzeichnungen teilweise in Ich-Form verfasst. Außerdem ist auf Iv ein kurzer Text mit dem folgenden Beginn enthalten: "Bericht wegen Hansen Holdthuchen, welcher ist geschlagen worden hinden in den Kopf...". Auf 1r folgende Zwischenüberschrift: "Merck wohl dießen Reim. Was der eygen Nütz bringen dein.", auf 2r die "Vorede zum Leser", die mit den Worten beginnt "Diesen kurtezn Cathalogum oder erzehlung habe ich [...] auff Bitten M. Cyriaci Spangenbergs Predigers zu Manßfeltt [...] aus mannichen Historien zusamen gesucht". Auf 3r "Catalogus abatissarum Quedelburgensium". Auf 68v Notiz über den Tod am 12.05.1601 von Gräfin Anna zu Stolberg, auch Anna III. Äbtissin des Stifts Quedlinburg; Beginn der persönlicheren tagebuchartigen Aufzeichnungen auf 68v mit "Anno 1601 habe ich zum ersten mein haushaltunge angefangen"; auf 74r "Anno 1617 Jst so ein warmer und schoner Winter gewesen Das auf festnacht habe ich violen gebrochen auf der heiligen 3 Konige tagk habe ich die stiebe vnnd fenster sperre weidt aufgemacht. Vnnd auf dem gilschafft oder Radthause im westendorff habe ich daselbst eine butter vogel [Zitronenfalter] im fenster erhaschet und gezeiget".
Im vorderen Spiegel und auf 1r befinden sich persönliche Notizen in deutscher Sprache und Ich-Form, die jedoch kaum lesbar sind. Wolf-Dieter Otte (Wolf-Dieter Otte: Die neueren Handschriften der Gruppe Extravagantes, Teil 2, Frankfurt am Main 1987) liest auf 1r den Besitzeintrag: Item Palme Boeckeman hoert dyth doek tho. Anno lxvj hebbe jck dat gekoefft vor j daler.
In Ich-Form verfasstes Tagebuch der Reise von Hans Dernschwam in den Jahren 1553-1555. Die Reise führte von Wien nach Konstantinopel und zurück. Der Verfasser nennt als seine Begleiter den Diener "Lenharrt Tengk" und den Kutscher "Imrich" sowie drei Pferde. Am Ende des Tagebuches dankt er für die geglückte Heimkehr und erläutert die Kosten der Reise. Zusätzlich zu den Tagebucheinträgen, welche Datum, Routenangaben und Erläuterungen der täglichen Geschehnisse enthalten, sind in der Handschrift umfassende Ausführungen des Verfassers zu historischen und kulturellen Themen verzeichnet. Auf 184v die Zwischenüberschrift: "Rayß in Asiam.". Epigraphischer Anhang auf 344r-365r mit lateinischen und griechischen Inschriften. Das Tagebuch ist eine Abschrift des Originals, welches sich ohne Signatur im Fuggerarchiv befindet.
Von einem unbekannten Schreiber in Wir-Form verfasster Pilgerbericht von Jacob Wurmser. Die Reise führt ihn nach Jerusalem und zum heiligen Grab in den Jahren 1560 bis 1562. Die Reise beginnt in Straßburg, als Reisemittel werden ein Wagen und vier Pferde sowie 15000 Gulden genannt. Benannte Reisegefährten sind Felix von Wittelhausen und Jacob von Colmar. Auf der Rückreise trennen sich die Reisenden, jeder geht daraufhin seinen eigenen Geschäften nach. Allein der Anfang ist in Ich-Form verfasst: "Dieß ist die reise von anfang biß zum ende beschrieben, welche ich Jacob wurmbser der elter, nach dem heiligen grabe zuthun, angefangen habe auf dinstag Nicolai Anno Domini 1560". Auf 408r: "Die weise wie man bey dem Heiligen Grabe unsers Herren Jesu Christi schlecht.".
Beschreibung der Pilgerreise, die Jacob Wurmser in den Jahren 1560 bis 1562 unternahm. Die Reise beginnt in Straßburg, als Reisemittel werden ein Wagen und vier Pferde genannt. In Venedig verweilt er von Mai bis Juli 1561. In Ich-Form und in chronologischer Reihenfolge verfasst. Es werden tagebuchartig Tageseinträge mit Datum erstellt, ergänzt durch thematische Abschnitte. Auf dem Titelblatt: "Deß Edlen vnd vesten Juncker Jacob wurmbser deß Eltteren vonn Schafftoltzheim gethane Reisß vonn hinnen Biß gehn Hierusalem zu dem Heiligen Grabe.". Auf 162r-169v folgt der Abschnitt "Hienach Vollgt vff Was form vnnd maß man Ritter Deß Heiligen Grabs schlegt".
Abschrift des weit verbreiteten Reiseberichtes des Lodovico de Varthema, der von 1501 bis 1507 Reisen nach Osten durch Asien unternahm. Der Wahrheitsgehalt des Berichtes ist umstritten.
In Ich-Form verfasstes Testament von Susanna Neuthart, Bürgerin von Augsburg und Tochter von Sebastian Neuthart. Es geht vor allem um das Haus der Familie sowie den christlichen Glauben.
Aufstellung über Ausgaben im Vergleich zur Einnahme durch den Lohn für den Haushalt eines Mannes mit Frau und Kindern. Es wird ein Minus von 21 Reichstalern für das entsprechende Jahr (vermutlich 1576) errechnet.
Chronikartige und persönliche Notizen im Spiegel vorne und hinten sowie auf den Seiten 1-11 zu Preisen, Mengenangaben, Lebensmitteln, Geburtsdaten und dem Bau von Gebäuden; meist zu der Ortschaft Neustadt an der Orla.
In Er-Form verfasster Lebenslauf von Leonhard Krenzheim. Laut Wolf-Dieter Otte (Wolf-Dieter Otte: Die neueren Handschriften der Gruppe Extravagantes, Teil 2, Frankfurt am Main 1987) von ihm selbst verfasst. Liegt hier vermutlich als Abschrift von Leonhard Baudis d. Ä. vor.
Anleitungsbuch für Stickerei erstellt von Anna Neuper im Kloster Sankt Klara in Nürnberg. Das Vorwort enthält persönliche Notizen in Ich-Form. Die Verfasserin schreibt von ihrem hohen Alter und dadurch entstehenden Fehlern in den Strickmustern sowie davon, dass diese Strickmuster ihr nächtelang den Schlaf raubten.
Notizen zu Familienangelegenheiten durch "Evenharde" Bieger und Sohn Samuel Bieger (verschiedene Hände und Tinte). Viele Geburten und Todesfälle werden verzeichnet. Unter dem Datum 09.07.1553 wird die Tötung Moritz von Sachsens durch einen Schuss während der Schlacht bei Sievershausen notiert. Auf 44v-45r befindet sich ein Lebenslauf (1483-1546) Martin Luthers. Die Notizen befinden sich im Codex im Anschluss an ein handschriftliches Gebetbuch mit dem Titel "Bethbuchlein für allerley gemein anligen, Einem iden Christen sonderlich zugebrauchen. 15 HH 46.".
Autobiographische Notizen, die von Matthäus Schwarz 1524 entworfen und 1553 von seinem Sohn weiter geführt wurden. Beide Texte sind in Ich-Form verfasst. Matthäus Schwarz: "Ich Matheus Schwartz von Augspurg, ward auff [...] marz deß 1524 ten Jars etlich wochen bschlossen für zubekhommen, einer Kranckhaitt da wa ich allt 27 Jar vnnd 8 tag vnnd aber das ich nur die zeitt wollt khürzen [...] ich für mich das allt testament (.das ich dann vor nie gelesen hett.) damit ich alle stund einen hett mitt dem ich redet vnd der mir widerumb antwurt gebe, auff das Ich erfüre das Jewig so Ich zuvor nit wust...". Beim zweiten Teil des Textes ist der Verfasser Matthäus Ulrich Schwarz: "Ich Matheus Huldrichus Schwartz .14. Jar meins Alters, hab sollichs alles geschriben, ab meines Vatters aigen Handschrifft, so er gemacht hat Jm Aprill 1524. Vnd ich yetz angefangen 1553 den 24 May vnd geendet adj 2 Junius 1553.". Peter Johanek benennt Matthäus Schwarz als den Hauptbuchhalter der Fugger. In seinem Beitrag "Geschichtsschreibung und Geschichtsüberlieferung in Augsburg am Ausgang des Mittelalters" (In: Literarisches Leben in Augsburg während des 15. Jahrhunderts, hrsg. v. Johannes Janota und Werner Williams-Krapp) verweist er außerdem darauf, dass das hier vorliegende Exemplar die Kopie des Originales von 1524 ist, welches sich noch in Augsburg befinde.
In Ich-Form verfasster Gefangenschaftsbericht von Martin Wolff, der wegen einer Predigt gefangen gesetzt wurde. Er erläutert die Predigt und die Zeit der Gefangenschaft und betont, dass er damit die Wahrheit bezeugen möchte. Angehängt sind einige Briefe/Schreiben bzgl. des Vorfalls. Es handelt sich vermutlich um eine Abschrift.
Bericht einer Reise von Nürnberg nach Tübingen, liegt hier vermutlich als Abschrift vor. Textbeginn auf 376: "Zu 15 May. Anno 1565. Bin Ich obgenannter [Name ausradiert] der Jünger, Im Nahmen gottes des Almechtigen von Nürmberg Auf Tübingen gereist." Auf 381 und 393 befinden sich Fragmente weiterer Beschreibungen von zwei Reisen nach Straßburg.
Reisebericht in Versen (aa bb cc dd) und in Ich-Form verfasst. Der Text beginnt mit "Laus deo 1560 den 6 augusti Mein Raiße wil ich euch zaigen an die ich In welschlande hab gethan vnd wie es mir drauff ist ergangen das wert Ir gutten beicht empfangen". Die Reise führt über Augsburg, Memmingen und Fulda nach Italien (Venedig) und zurück nach Nürnberg. Als Reisegefährte Hans Schwenters wird sein Schwager erwähnt. Beschrieben werden unter anderem Schlösser, Burgen, Wasserkunst und Bibliotheken.
Von 3r bis 60v Familienchronik der Familie Pathe. Auf 37r bis 60v ist der Verfasser Hieronymus Pathe d. J. Zuerst erfolgt die Abschrift einiger Aufzeichnungen des Vaters Hieronymus Pathe d. Ä. (37r-46r) mit persönlichen Notizen über Verwandte durch Hieronymus Pathe d. J. Ab 46r eigene autobiographische Ergänzungen und Berichte über Verehelichungen des Verfassers und über Geburten und Todesfälle in der Familie. Eingeschoben sind viele Gebete und Beichte.
Familienchronik der Jahre 1523 sowie 1566-1598 der Familie Lindner, angelegt vermutlich (siehe Notiz auf dem inneren Hinterdeckel: "von mier merten lindner geschrieben worden 1565 alldar.") von Merten/ Martin Lindner aus Freiberg (laut Familienchronik evtl. Kirchendiener). Fortgesetzt wurde diese von dessen Sohn Zacharias Tilianus Lindner. Die Mutter Martin Lindners wird "martha lindner, geborene simon" genannt, laut der Familienchronik ist sie am 02.05.1565 verstorben. Auf 220r und 222r befinden sich Gebete, auf 221r-v das "Register dieser geschriebenen Trostschriften", letzteres bezieht sich auf die gesamte Handschrift 38.1 Augusteer 4°.
Abschrift des Reiseberichtes von Emanuel Ortel. Anfangs in Ich-Form, später in Wir-Form verfasst. Die Reise führt von Augsburg über Venedig nach Ägypten. Laut Text war Oertel in Venedig ein Diener des Aloys Mocenigo, den er auf der Reise begleitete.