Herzog Ludwig Rudolf von Braunschweig-Wolfenbüttel
Zusammenfassung
Tagebuchartige Notizen oder Lektüretagebuch in Ich-Form verfasst. Ludwig Rudolf von Braunschweig-Wolfenbüttel verzeichnet hauptsächlich tagweise (mit Datum) seine absolvierte Lektüre. Erwähnung finden auch wenige Reisen (S. 62-76) sowie Ausflüge der Jahre 1712 bis 1724. Insgesamt 103 beschriebene Seiten.
Reisezeichnungen 1720. Auf Blatt 2 eine Vorrede: "Nebst dieser meiner Reisebeschreibung womitt ich daß 1721te Jahr beschloßen wolle derallerhöchste beyderseitz Durchl: Durchl: Noch viele Neue jahre Erleben laßen, und bey beständiger Gesundheit Erhalten, daß Sie Ihre Jahre Einbringen in steten hohen woll Ergeben, solches nun wird gewünschet und Erbeten, Von einem unterthänigen getreuen Servo Johanne Andrea Thomasio Bestalten Pictore Aulico."; Auf jeder Rectoseite eine seitengroße Federzeichnung mit Unterschrift, teilweise in Ich-Form verfasst: 1. "Erfurt mit Dom, Jesuiter Kirche, St. Petri Kirche, K. Mar. Magdalen., Kirche St. Stefani Herr Graff v. Böneburg. Wie ich zu Erfurt im Posthause steh und ebe[n] der Stadthalter Herr Graff von Böneburg mit seinem Gefolge und der Bereiter voran übers Marckt passiren."; 2. "Wie man zu Weissen See den Postmeister bey den The Thobak rauchen siehet unden rauch zum küchen fenster hinnauß bläst und die frau unß allerley historien er zehlt."; 3. "Wie ich mitt meinen Gefehrten zu Bamberg ankam, welches ist eines von den vier ReichsDörfern, weil wir nun sobald keine Pferde haetten, wolte ich gerne dem Dom besehen bin auch darin gewisfart und von zween Jesuiten herrumb geführet worden. Benedictiner Kloster, St. gangolof, St. Jacob, St. Stephan, neue Kirche, Der Dom St. Petri, Die Burg zu Bamberg."; 4. "Wie zwey meilen vom Bamberg im Posthauße ein armer Mensch sich aufand, so 30 Jahr auf vieren nemlich auff Händen und Füßen gehen müßen."; 5. "Wie zu Nürnberg in der Lieben frauen Kirche am ersten Heil: Pfingst tage eine Valet Predigt gehalten wurde von einem Prediger so über 20 Jahr blind gewesen."; 6. "Wie zu Waßermumme[...] man ein wenig stille hält und Mund portionieren und der wirth mich fur einen Doctor hält, und fleißig auf wartet."; [...]; 31. "In der Näh und auch von weitem Kan ich meinen feind bestreiten" [Pictura des Emblems: Stachelschwein und Hund kämpfen]. Die Beschreibung enthält Zwischenüberschriften: "Continuatio Der Schwäbischen Reise Beschreibung Dritter theil." (6v); "Continuatio Der Schwabischen reise Beschreibung vierter Theil." (12v); "Continuatio Der Schwabischen Reise Beschreibung 5ter Theil." (18v); "Continuatio Der Schwabischen Reise Beschreibung 6ter Theil." (24v); "Ende Der Schwäbischen Reise= Beschreibung" (30v).
In Uns-Form und teilweise Ich-Form verfasstes Reisetagebuch. Zusammen mit Herzog Ferdinand Albrecht reiste der Hofmeister "von Walter" und der Kammerjunker "Mr. de Geist". Ferdinand Albrecht trifft während der Reise nach Frankreich Mutter und Schwester.
Kurzer Lebenslauf von Johann Jakob Lüdecke, von ihm selbst verfasst. Laut Wolf-Dieter Otte (Die neueren Handschriften der Gruppe Extravagantes, beschrieben von Wolf-Dieter Otte, Teil 1, A Extrav. - 90 Extrav., Frankfurt am Main 1986) von dem Wolfenbütteler Bibliothekar Jakob Burckhard geschrieben.
Abschiedsbrief aus der Mitte des 18. Jhds. Wolf-Dieter Otte (Die neueren Handschriften der Gruppe Extravagantes, beschrieben von Wolf-Dieter Otte, Teil 1, A Extrav.-90 Extrav., Frankfurt am Main 1986) vermerkt, dass der Brief von einem Hauptmann Sievers aus Braunschweig verfasst wurde. Hierfür findet sich allerdings kein Nachweis. Transkription des Textes: "Daß Menschliche Leben ist an sich voller Mühsee-lichkeit, wenn dan daßelbe noch darzu beständig mit Verdruß vergeseelschafftet wird, und darum gar keine Änderung zu hoffen ist, kann auch daß Standthafftigste vielmehr ein ohneden zur Schwermuth geneigtes=Gemüth dahin gebracht werden, daß es dieses beschwerliche Leben mit einem Geschwinden Tode endiget."
In Ich-Form verfasste Autobiographie von Christoph Woltereck. Der Lebensverlauf wird von der Geburt an beschrieben sowie durch genealogische Ausführungen ergänzt. Aber nicht nur Daten und Personen werden genannt, sondern auch besondere Ereignisse und Gedanken, wie z.B. Reisen oder ein Unfall in seiner Jugend, bei dem er fast ertrunken wäre.
Tagebuch der Reise von Christian Ernst von Brandenburg nach Dresden, wo er und seine Cousine Erdmuthe Sophie von Sachsen am 29. Oktober 1662 heirateten. Verfasst vermutlich von Johann Friedrich Schweser in Sie-Form, der am Ende des Textes unter dem Titel "Erinnerungen" notiert, dass es sich um einen "glaubwürige[n] und gründliche[n] bericht" handele. Der Text ist in Tageseinträge gegliedert und berichtet von der Reise und anderen adeligen Personen, die der Herzog unterwegs traf.
Tagebuch von John Castle, in Ich-Form verfasst. Es berichtet über eine orenburgische Expedition zu den Kirgisen in den Jahren 1736-1737. Ob diese Kopie des originalen Reisetagebuches durch John Castle oder einen unbekannten Schreiber erfolgte, kann nicht sicher entschieden werden. John Castle war ein englischer Maler. Dem Haupttext geht eine Widmungsschrift des Jahres 1741 (aus St. Petersburg) an Iwan VI. voran, in dem der Verfasser sich einerseits über die nicht erfolgte Vergütung seiner sehr gefährlichen Reise beschwert und andererseits mehrfach betont, dass das Tagebuch eine "unverfälschte Beschreibung" und "naturellement" sei. Außerdem beschreibt der Verfasser, dass dieses Exemplar eine Kopie des Originales sei, welches in der Kanzlei zu Orenburg aufbewahrt würde, heute vermutlich im Staatsarchiv Wolfenbüttel unter der Signatur 1 Alt 6 Nr. 213. Die Tuschzeichnungen seien daher frei von Hand gemalt, ohne besondere Pinsel. Der Verfasser beschreibt weiter, dass er die Kopie sehr genau abgefasst habe und inhaltlich noch drei Aspekte hinzugefügt hat. Diese drei "Abteilungen" beschreiben das Land (80r-87v), die Einwohner (88r-102v) und die Regierung (103r-106v). Das Tagebuch enthält ein sehr ausführliches Register ("Register Derer vornehmsten Materien dieses Buches", 107-121), in dem Stichpunkte nach dem folgenden Schema erläutert werden z.B.: "Wissenschaften, haben die Kirgisen gar keine. pag: 163 und sind darinnen ebenso tumm, wie ihr Vieh. pag: 164" und "Gehör, haben die Kirgisen weit besser als wir Europaer. pag: 145.".
Reisebericht des Herzogs Friedrich Franz von Braunschweig, die Reise führte von Berlin über Braunschweig nach Kopenhagen in der Zeit vom 21. September bis 24. Dezember 1753. Die Beschreibungen von Übungen und der Organisation des Militärs bilden einen Berichtsschwerpunkt. Ein Verfasser wird nicht explizit genannt, Joachim Rees vermutet aufgrund textinterner Hinweise, dass es der Mitreisende Adjutant von Bärenfels sei. Berichtet wird in der Er-Form. Der Text ist durch Überschriften mit Zeit- und Ortsangaben unterteilt. Rückreise vom 04.12.1753 aus Kopenhagen bis Ankunft in Potsdam am 24.12.1753. Itinerar: Berlin, Wustermark, Brandenburg, Ziesar, Hohenziatz, Magdeburg, Helmstedt, Braunschweig, Groß Oesingen, Suderburg, Ebstorf, Lüneburg, Hamburg, Elmshorn, Itzehoe, Remmels, Rendsburg, Schleswig, Flensburg, Arosund, Assens, Odense, Nyborg, Großer Belt, Korsor, Slagelse, Ringsted, Roskilde, Kopenhagen, Roskilde, Ringsted, Soro, Slagelse, Großer Belt, Nyborg, Odense, Middelfart, Kolding, Haderslev, Flensburg, Schleswig, Gottorf, Rendsburg, Remmels, Hamburg, Hoopte, Lüneburg, Ebstorf, Suderburg, Groß Oesingen, Gamsen, Rötgesbüttel, Braunschweig, Königslutter, Helmstedt, Magdeburg, Hohenziatz, Ziesar, Brandenburg, Potsdam.
Kurzer Lebenslauf von Urban Dietrich von Lüdecke, von ihm selbst verfasst, laut Wolf-Dieter Otte (Die neueren Handschriften der Gruppe Extravagantes, beschrieben von Wolf-Dieter Otte, Teil 1, A Extrav.-90 Extrav., Frankfurt am Main 1986) von dem Wolfenbüttler Bibliothekar Jakob Burckhard geschrieben.
Reisetagebuch des Herzogs Friedrich Franz von Braunschweig. Er reiste von Berlin nach Kopenhagen in der Zeit vom 03. bis 24. Juni 1753. Das Tagebuch bricht während des Aufenthaltes in Kopenhagen ab. Ein Grund für die Reise ist die Teilnahme des damaligen Prinzen Friedrich Franz von Braunschweig an den Manövern des dänischen Militärs. Berichtsschwerpunkt ist das dänische Militär mit Infanterie und Kavallerie. Auf 6v befindet sich mit der Überschrift "Ordre de Bataille" eine schematische Aufstellung des Korps. Ein Verfasser wird nicht explizit genannt. Joachim Rees vermutet aufgrund textinterner Hinweise, dass es der Mitreisende Adjutant von Bärenfels ist. Berichtet wird in der Er-Form. Der Text ist durch Überschriften mit Zeit- und Ortsangaben unterteilt. Itinerar: Königsberg, Freienwalde, Berlin, Bötzow, Fehrbellin, Kyritz, Perleberg, Boizenburg, Escheburg, Hamburg, Elmshorn, Itzehoe, Rendsburg, Schleswig, Flensburg, Arosund, Assens, Odense, Nyborg, Korsor, Slagelse, Ringsted, Roskilde, Kopenhagen.
Tagebuch einer Reise von Lausanne nach London im Jahr 1770, unter anderem durch Deutschland (Darmstadt, Frankfurt a. M., Kassel, Gießen, Marburg, Libenau, Hamburg) sowie nach Rotterdam. Im Text befinden sich Abschnitte mit lyrischem Charakter sowie Beschreibungen von Musikstücken und Opern. Nach dem Titelblatt folgt eine "Preface" über drei Seiten und der Abschnitt "Avertissement du Libraire". Am Text befinden sich Fußnoten, diese und die Vorrede deuten darauf hin, dass es sich um eine Abschrift handeln könnte, so vermutet es auch Wolf-Dieter Otte (Wolf-Dieter Otte: Die neueren Handschriften der Gruppe Extravagantes, Teil 2, Frankfurt am Main 1987). Das identische Layout der Fußnoten weist der Titel "Nouveaux Mémoires ou observations sur l'Italie et sur les Italiens, Londres, 1764, 3 vol.– Londres, Lausanne, 1770, 3 vol." auf, der von Pierre Jean Grosley verfasst wurde.
Bericht der Reise von Christian Knorr von Rosenroth in die Niederlande. Die Reise startete am 13.04.1663 in Leipzig. Es werden viele Raritätenkabinette, "Pinacothecas" (91v, 100v) und "rariara" besichtigt und beschrieben, teilweise mit Zeichnungen. Auf 111r befindet sich die abgeschriebene Inschrift des Hauses von Laurens Janszoon Costers (Haarlem), der in den Niederlanden lange als Erfinder des Buchdruckes galt: "Memoriae sacrum typographia ars artium omnium conservatrix, hic primum inventa circa annum MCCCCXL".
In Ich-Form verfasster Gefangenschaftsbericht von Martin Wolff, der wegen einer Predigt gefangen genommen wurde. Er erläutert die Predigt und die Zeit der Gefangenschaft und betont, dass er damit die Wahrheit bezeugen möchte. Angehängt sind einige Briefe/Schreiben zu dem Vorfall. Vermutlich eine Abschrift.
Lebenslauf von Johann Tennhart bis zum 02.02.1708. Der Lebenslauf ist unregelmäßig im Codex verteilt und teilweise unterbrochen. Er ist autograph, außer in den Teilen: 179r-222v, 273r-492v, 568r-573v (laut: Die neueren Handschriften der Gruppe Extravagantes, beschrieben von Wolf-Dieter Otte, Teil 3, 220.1 Extrav.-317 Extrav., Frankfurt a. M. 1993). Auf 2r befindet sich die Vorrede an den Leser. Im Lebenslauf sind viele Traumbeschreibungen enthalten. Für Johann Tennhart sind diese Träume das an ihn gerichtete Wort Gottes, nach welchem er sein Leben ausrichtet.
Tagebuch über die Hin- und Rückreise zum und über den Reichstag in Augsburg im Jahr 1548. Verfasst wurde es von Wolrad II. von Waldeck, hier liegt eine Abschrift durch Reinhard Trygophorus vor.
In Ich-Form verfasster Reisebericht von Christoff von Lanningen aus dem Jahr 1609. Die Reise führt von Stuttgart nach Italien und zurück. Auf 468r gibt es eine Zwischenüberschrift: "Supplementum voriger Relation über Italia".
Bericht über eine Geschäftsreise, welche Verpachtungen der Landgrafen von Homburg (Nebenresidenz Hötensleben) zum Gegenstand hatte und J. J. Silder von Hötensleben nach Frankfurt führte. In Ich-Form verfasst. "unterthänigster kurtzer Vorbericht" auf 353v, in dem der Verfasser erläutert, dass das Diarium bald nach der Geschäftsreise und nicht währenddessen geschrieben wurde. Hierauf deuten auch die saubere, gleichmäßige Schrift und die kaum vorhandenen Entstehungsvarianten hin. Außerdem wird im Vorbericht die Unterteilung des Diariums in Paragraphen begründet. Silder beschreibt ausführlich, wie er die Geschäfte erledigte. Bei einer Audienz mit der "Excell. v. Altenburg" und dem Hofrat Schumacher kam es aufgrund falscher/ missverstandener Vorbereitungen der Reise und der Geschäfte zu einem Eklat, so dass am Ende des Diariums feststeht, dass Herr Silder die Führung der Geschäfte abgesprochen wurde. Der Landgraf sei aufgefordert, diese selbst zu führen, um weitere Missverständnisse zu verhindern.
Abschrift des in Ich-Form verfassten Pilgerberichts von Arnold von Harff. Die Pilgerfahrt führte von Köln über Rom, Kreta, Kairo, Jerusalem, Konstantinopel, Mailand, Santiago und Paris wieder nach Köln. Auf 207r befindet sich eine Dank- und Widmungsschrift an Wilhelm und Sibylla von Jülich.
In Ich-Form verfasstes Geständnis des Buchdruckers Ernst Vögelin aus Konstanz. Er führt einen knappen Lebenslauf an und gesteht, dass er das Buch "Exegesis" von Joachim Cureus illegal gedruckt und damit unterrichtet hat. Tatsächlich musste Vögelin seinen Wohn- und Arbeitsort Leipzig aufgrund der Anklage, ein Calvinist zu sein, verlassen.
Herzog Heinrich Ferdinand Herzog Braunschweig-Lüneburg
Zusammenfassung
Von Heinrich Ferdinand Herzog von Braunschweig-Lüneburg gesammelte persönliche Notizen, ähnlich einem Tagebuch. Verzeichnet sind Erinnerungen, sogenannte "Memoire" zum Thema Kavallerie und Regiment. Außerdem sind ein Sonnett und Reisebeschreibungen enthalten, z.B. auf 59r-66r befindet sich die Überschrift "die Reise von Wolfenbüttel nach Öttingen und zurück". Teile sind von anderer Hand geschrieben 40r-41r und auf 75r-76r: "Lebenslauf Christianq v. Ron". Leere Seiten: 42-53r, 56r und 66v-74v.
Abschrift einer Obligation von Robert Forbes für Johann Wilhelm von dem Busche über ein von dessen Mutter Lucia 1633 und 1637 aufgenommenes Kapital von 3000 Talern. Forbes beschreibt sich, seinen Familienstand und darüber, wie in Zukunft mit der Verschuldung verfahren werden soll.
Beschrieben werden die Reisen vom 02.09.1587 bis 08.07.1589 mit Melchior von Steinberg nach Italien (1-679) und vom 26.08.1589 bis 09.10.1589 mit Graf Wolf Ernst von Stohlberg-Wernigerode von Wernigerode nach Dänemark (zwei angeklebte Blätter). Verfasst meist in der Wir-Form, selten in Ich-Form. Auf dem Titelblatt wurde notiert: "den II Januarii 1615", was als Datum der Niederschrift gefasst werden kann. Barthold von Gadenstedt wird zu Anfang bis nach Wispenstein von seinem Bruder "Burchhardt" sowie "Hans von Rathenaw" und "Christoff Bolten" begleitet. Weitere Ziele im Verlauf der Reise sind z.B. Kassel, Frankfurt a. M., Speyer, Ulm, Innsbruck, Trient, Venedig, Rom, Malta, Bologna und Padua. Der Bericht ist nicht hauptsächlich mit Datum in Tageseinträge eingeteilt, sondern Orte bilden als Marginalien am Rand die Zwischenüberschriften. Es gibt ausführliche Beschreibungen von Sehenswürdigkeiten und auch Angaben zu Herbergen und zu zurückgelegten Wegstrecken. Ein Ortsregister befindet sich auf 688-695.